[vc_row][vc_column][vc_column_text]Der Wind hat an Stärke zugenommen, feinste weiße Sandkörnchen pritzeln über die Haut. Also besser die bequeme Strandliege nahe beim Hotel aufgeben, bevor der sonnendurchwärmte Körper von oben bis unten paniert ist. Man spaziert unter gleißendem Licht am rauschenden Ozean entlang, dessen Farbe von hellem Türkis ins tiefdunkle Blau wechselt, der heiße Ostwind vom nur 120 Kilometer entfernten afrikanischen Festland wuselt durchs Haar.[/vc_column_text][vc_empty_space][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]Die beiden einzigen Hotels an diesem Luxus-Beach bleiben zurück. Scheinbar endlos erstrecken sich die Wanderdünen, die hauptsächlich aus zerriebenen Muschelgehäusen bestehen, rund acht Kilometer am Atlantik entlang und weit ins Inselinnere hinein, die schmale Asphaltstraße nach Corralejo wird immer wieder vom Sande verweht. Die Luft zaubert eine kleine Salzkruste auf die Lippen, nichts als Wüste, Meer und ockerfarbene Berge am Horizont – da kommen die Augen und auch der hartnäckig ratterndste Kopf ganz schnell zur Ruhe. Dann zwischen zwei Dünen eine winzige Strandbude, ein Generator versorgt die Eisbox mit Strom, der Weißwein ist kühl, und die Füße des Plastikstuhls versinken im Sand.

Es sind nur zwei andere Gäste da, Calamares mit viel Knoblauch werden gereicht, leise spielt Chillmusik. Ein junges Pärchen, braungebrannte Sonnengeschöpfe und Anhänger der Freikörperkultur, sucht nebenan einen windstillen Platz in einem Bruchsteinrondell. Der Strand dehnt sich still und weit, draußen pfeilen ein paar Surfer über die Wellen, hier und da taucht ein Wanderer auf, sonst Einsamkeit, Ruhe.[/vc_column_text][vc_empty_space][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“5328″ img_size=“full“ add_caption=“yes“][vc_empty_space][vc_single_image image=“5330″ img_size=“full“ add_caption=“yes“][vc_empty_space][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“5320″ img_size=“full“ add_caption=“yes“][vc_empty_space][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]Fuerteventura ist nicht nur die älteste (rund 20 Millionen Jahre) und nach Teneriffa zweitgrößte kanarische Insel, sondern auch mit Abstand am dünnsten besiedelt: Rund 100.000 Menschen leben hier, das macht etwa 60 pro Quadratkilometer (zum Vergleich: auf Gran Canaria sind’s ca. 530, im asiatischen Macau 20.000) – da klingen 1,7 Millionen Urlauber pro Jahr schon beinahe nach Invasion. Doch die Gäste verlaufen sich auf dieser Insel buchstäblich im Sand. Und davon hat Fuerteventura reichlich, die längsten und schönsten Strände liegen im Süden zwischen Morro Jable und Jandia sowie hier im Norden bei Corralejo.[/vc_column_text][vc_empty_space][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]Wobei letzterer Ort so etwas wie der Sündenfall ist auf dieser Insel der Ruhe: Einst ein verschlafenes Fischernest, wohnt dort heute neben knapp 15.000 Einheimischen stets ein Vielfaches an Touristen. Rockmusik dringt aus coolen Bars, an Plätzen und Straßen reihen sich Shops und Cafés unter Palmen, und abends ist hier und da schon mal Disko. Doch am Hafen hocken noch immer die alten Majoreros auf harten Bänken, legen Fährschiffe gelassen ab nach Lanzarote oder zur kleinen, vorgelagerten Vulkaninsel Los Lobos, die unbewohnt ist und bei einem Tagesausflug prima zu Fuß umwandert werden kann. Wer dann abends zurückgeschippert ist nach Corralejo, verputzt in einer der Hafenkneipen etwa einen Teller voll Papas arrugadas (kanarische Schrumpelkartoffeln) mit der würzigen Mojo rojo und frisch gebratenes Zicklein oder Kaninchen im Safran-Chili-Sud, später nach dem Wein gibt’s einen kräftigen Brandy, und die tiefe Nachtruhe ist gesichert.[/vc_column_text][vc_empty_space][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“5334″ img_size=“full“ add_caption=“yes“][vc_empty_space][vc_single_image image=“5335″ img_size=“full“ add_caption=“yes“][vc_empty_space][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“5336″ img_size=“full“ add_caption=“yes“][vc_empty_space][vc_single_image image=“5337″ img_size=“full“ add_caption=“yes“][vc_empty_space][vc_single_image image=“5339″ img_size=“full“ add_caption=“yes“][vc_empty_space][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text] Am nächsten Morgen surrt der Leihwagen ins Inselinnere, über schmale, gut asphaltierte Serpentinenstraßen, die schon mal von übermütigen frei laufenden Ziegen blockiert werden, nach Betancuria. Die nur 600 Einwohner kleine einstige Hauptstadt des rund 100 Kilometer langen und bis zu 30 Kilometer breiten Eilands liegt inmitten der kargen Bergwelt und steht samt Kirchlein, Heimatmuseum und Käserei komplett unter Denkmalschutz. Das Auto wird nahe der Pfarrkirche geparkt, dann beginnt der Aufstieg über einen schmalen Pfad zwischen wilden Mandelbäumen und Agaven zur Passhöhe Degollada de la Villa. Weit geht der Blick übers hügelige Inland, die beige-braune Wüstenei ist mit kleinen weißen Siedlungen und grünen Oasen betupft. Dann plötzlich ein Sturm, Regen peitscht fast waagerecht aus dunklen Wolken, die Wanderer hasten eine endlose Bruchsteinmauer entlang über den windigen Kamm, finden endlich Unterschlupf im Aussichtslokal Mirador Morro Velosa auf 675 Meter über Normal Null. Schnell einen Café solo oder besser einen Ron con Miel, kanarischen Rum mit etwas Honig. So plötzlich der Wolkenbruch gekommen ist, so flink strahlt wieder die Sonne vom Firmament, und die zarte Vegetation in den kargen, uralten Vulkanbergen atmet für einen Augenblick durch und freut sich duftend über die kühle Erfrischung. Zurück nach Betancuria kraxelt man durch einen schroffen Barranco, eine der vielen Schluchten und Einschnitte, die Fuerteventura durchziehen und in deren feuchten Talgründen oft kleine Palmenoasen wachsen. Tatsächlich hat sich die Insel in den letzten Jahren vom reinen Strandurlaub-Paradies zu einem veritablen Ziel für Wanderer entwickelt, wobei die Wege oft schlecht beschildert, aber gut zu begehen sind und selten alpines Talent verlangen; außerdem sind lautstarke Wandergruppen hier Mangelware. Also: 300 Sonnentage per anno hin, lauschige Badetemperaturen rund ums Jahr her – speziell in den kühleren Wintermonaten versäumt viel, wer nur am Meeressaum flaniert, Ruhe und frische Luft gibt’s reichlich auch in den Bergen.[/vc_column_text][vc_empty_space][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text] Am Hafen der Hauptstadt Puerto del Rosario dagegen, 35.000 Einwohner groß, herrscht gerade Hochbetrieb. Doch nicht den Fährschiffen gilt die Aufmerksamkeit oder der schneeweißen Aida Blue, die draußen vor Anker liegt, sondern einer Handvoll Bildhauer, die sich auf der großen Freifläche am Kai bemühen, der einst als hässlich geltenden Inselmetropole mehr Gesicht zu verschaffen. Seit 2001 findet alljährlich im Herbst ein großes Symposium statt, bei dem Einheimische wie Urlauber den Künstlern aus aller Welt während der Arbeit zuschauen können – deren überdimensionale Muscheln und Figuren, Bronzeplastiken und Aluminiuminstallationen zieren seither als Skulpturenpark die Meerespromenade und die wichtigen Plätze der Stadt. Von Jahr zu Jahr werden es mehr, gut 100 Werke sind schon zu besichtigen. Puerto del Rosario hat außerdem ein paar schöne Ausstellungen, gute Restaurants und Bars – Reisende, die authentisches kanarisches Stadtleben mögen, sollten der entspannten Inselmetropole einfach mal die Ehre erweisen.[/vc_column_text][vc_empty_space][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]Eine ganz eigene, meist junge Klientel liebt dagegen die raue Nordwestküste. Der kleine Ort El Cotillo zum Beispiel ist so etwas wie ein Dorado für Backpacker, mit Yoga- und Surfschule, hohen Brechern für Wellenreiter und Bars mit Blick auf den Sonnenuntergang, wie er schöner im Hippieort Valle Gran Rey auf La Gomera kaum sein kann. „Fuerteventura ist eine Oase in der Wüste der Zivilisation“, hat der baskische Dichter Miguel de Unamuno einmal gesagt. Zivilisationsmüde Reisende kommen hier an der Westküste tatsächlich auf ihre Kosten, mehr noch als in anderen Regionen der Insel. Keine großen Hotels, kaum Infrastruktur. Wer weiter südwärts wandert, findet einsame kleine Buchten, schwarzes Lavagestein trifft auf sattgelben Sand und türkisgrüne Wellen – zum Baden ist die See allerdings meist zu rau, sind Unterströmungen allzu gefährlich.[/vc_column_text][vc_empty_space][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“5340″ img_size=“full“ add_caption=“yes“][vc_empty_space][vc_single_image image=“5341″ img_size=“full“ add_caption=“yes“][vc_empty_space][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][eltdf_custom_font custom_font_tag=“h2″ font_family=“Open Sans“ font_size=“24″ font_style=“normal“ font_weight=“100″ text_transform=“None“ content_custom_font=“Der Süden von Fuerteventura“][vc_single_image image=“5343″ img_size=“full“ add_caption=“yes“ alignment=“center“][vc_empty_space][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“5318″ img_size=“full“ add_caption=“yes“][vc_empty_space][vc_single_image image=“5347″ img_size=“full“ add_caption=“yes“][vc_empty_space][vc_single_image image=“5348″ img_size=“full“ add_caption=“yes“][vc_empty_space][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]Behaglich, gemütlich, am frühen Nachmittag landen immer noch Fischer ihren Fang an, der direkt im Hafen ausgenommen und auf Eis an die Inselrestaurants weiterverkauft wird. Kreative und Aussteiger auf Zeit haben sich hier niedergelassen, kleine Appartmentanlagen mit großer Aussicht aufs Meer schmiegen sich an den Hang. Manche sind gar für immer geblieben: „Ich bin vor 29 Jahren auf die Insel gekommen, eigentlich nur für zwei Monate auf einen Ferienjob“, sagt Elvi aus Baden-Württemberg, die heute die schöne Ferienresidenz Casablanca leitet. „Die Sonne, das Meer, die Ruhe haben mich zum Hierbleiben verführt“, sagt sie, „und meine beiden Töchter sind sehr zufrieden mit dieser Entscheidung.“ Zu Füßen der kurzen Meerespromenade von Morro Jable mit ihren liebevoll illuminierten Bars und Restaurants beginnt die zweite große Strandregion Fuerteventuras, eine leuchtende, kuschelweiche Weite von großer Schönheit. Von hier wandert man entlang der Feriensiedlungen Jandia und Playa de Esquinzo nahtlos weiter bis Costa Calma, gut zehn Kilometer über goldgelben Sand, und selbst vor den Hotelanlagen ist der Mega-Beach nie überlaufen. Frischer Passatwind zaust das Haar, Kitesurfer drehen ihre Kapriolen, am Horizont nichts als ockerfarbene Wüste, Berge und Meer – mehr als genug für einen erholsamen Urlaub, manchem auch genug für ein ganzes erfülltes Leben.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]Ganz im Südwesten läuft Fuerte dann in die zipfelige Halbinsel Jandia aus, die weitgehend nur per Geländewagen befahrbar ist und wo mit der Villa Winter ein Mysterium steht – das einsame Anwesen soll Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg als Stützpunkt gedient haben und kann heute besichtigt werden. Ein paar Kilometer weiter, in einer anderen Welt: Musik dringt aus kleinen Fischerkneipen, Gläser klirren, eine Kaffeemaschine zischt – der Ort Morro Jable, an der äußersten Südspitze Fuerteventuras gelegen und rund 7500 Einwohner groß, ist so etwas wie der Gegenentwurf zum bunten Corralejo.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“5345″ img_size=“full“ add_caption=“yes“][vc_empty_space][vc_single_image image=“5346″ img_size=“full“ add_caption=“yes“][vc_empty_space][/vc_column][/vc_row]

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