[vc_row][vc_column][vc_column_text].[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Folgen Sie uns zu herrlichen Bergpanoramen, mächtigen Wasserfällen und zu den ältesten Lebewesen der Erde: Reise durch den Yosemite Nationalpark in Kalifornien.
Text und Fotos: Stefan Nink[/vc_column_text][vc_empty_space][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]
Und jetzt dreht sie das Schild um, war ja klar, musste ja so sein.
„Stop!“ steht jetzt da, kurz vor der einzigen Baustelle im gesamten Nationalpark. Die Frau mit dem Schild kommt zum Wohnmobil. Ihr Funkgerät krächzt. Zwanzig Minuten werde es wohl dauern, kündigt sie an, aber man könne inzwischen ja die Aussicht genießen. Die Straße vom Tioga Pass hinunter ins Yosemite Valley verläuft an dieser Stelle etwas erhöht, auf beiden Seiten sieht man Bäume und Felsen bis in den Dunst am Horizont hinein. Sie nickt Richtung Panorama.
„Das ist die schönste Baustelle, auf der ich je gearbeitet habe.“ Und nachts sei es erst toll! All die Sterne! Sie strahlt.
Zuerst habe sie ein wenig Bammel gehabt, weil sie dachte, dass ein Bär komme, und sie stünde alleine in der Dunkelheit mit ihrem Schild. Sie habe aber nie einen gesehen. Keinen einzigen. Aber die Sterne! Als ob man in eine andere Welt blicken würde, so sehe das aus. Jetzt krächzt ihr Funkgerät: Es geht weiter. Sie wünscht gute Fahrt und einen schönen Urlaub. Dann dreht sie das Schild, auf dem jetzt „Go“ steht, und das Wohnmobil rollt hinein in den berühmtesten Nationalpark der Welt. Denn das ist der Yosemite, und noch viel mehr.[/vc_column_text][vc_empty_space][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“5496″ img_size=“full“ add_caption=“yes“][vc_empty_space][vc_single_image image=“5501″ img_size=“full“ add_caption=“yes“][vc_empty_space][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“5497″ img_size=“full“ add_caption=“yes“][vc_empty_space][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]
Yosemite ist ein Mythos – fest verankert in der amerikanischen Psyche
Populär ist er zum Beispiel. Fast vier Millionen Besucher kommen Jahr für Jahr und machen – Achtung, sprich: Jo-sÄ-mi-tie – zu einem der absolut beliebtesten Nationalparks des Kontinents. Irgendwer hat recherchiert, dass es über kein anderes Fleckchen kalifornischer Natur mehr Literatur gibt, mehr Fotobände, mehr Kalenderblätter. Und kein anderes besitzt eine auch nur ähnlich kolossale emotionale Bedeutung wie der 1890 gegründete Nationalpark am Rande der Sierra Nevada. Yosemite ist ein Wahrzeichen. Eine Legende. Ein Mythos, tief und fest verankert in der amerikanischen Psyche – Yosemite ist Amerika. Oder zumindest Kalifornien.
Als sein Schicksal zum ersten Mal auf der Kippe stand, überredete der Umweltschützer John Muir den damaligen Präsidenten der USA zu einem dreitägigen Zeltlager im Park. 1903 war das, und Yosemite war damals noch etwas kleiner. Der kalifornische Staat verwaltete den Park eher leger und ließ die Holzindustrie in den Mammutbaum-Hainen just außerhalb seiner Grenzen wüten – nach seiner Reise aber vergrößerte Teddy Roosevelt das Schutzgebiet und unterstellte es dem strikten Schutz Washingtons. Später kümmerte er sich immer wieder um Amerikas bedrohte Natur, sichtlich beeindruckt von den Nächten unter den Sternen.[/vc_column_text][vc_empty_space][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]Es gibt Leute, die sagen: Das war der Schub, den es brauchte. Oder, anders: Wenn Yosemite nicht gewesen wäre, würde es heute möglicherweise auch den Glacier National Park nicht geben. Oder Canyonlands oder Big Bend oder Arches. Vielleicht hätten wir dann überhaupt keinen Nationalpark in den USA. Ein kristalliner Morgen, ein mitgebrachtes Sandwich, ein Aussichtspunkt an den Yosemite Falls, rund 800 Meter über dem Valley gelegen. Das vor 30 Millionen Jahren von malmenden Gletschern geformte Tal ist das Herzstück des Parks. Zehn Kilometer Wiesen und Auen, flankiert von Granit-Monolithen, Felsdomen und steilen Klippen, eine Allee der steinernen Wächter, die im Licht der frühen Sonne metallisch glänzen.
Mit dem Fernglas kann man Kletterer an der Flanke des El Capitan ausmachen, Ameisen an einer Wand, unermüdlich tastend, nach oben, zum Gipfel, Richtung Endorphine, Richtung Ruhm. Über dem Tal liegt eine majestätische Ruhe, obwohl das Tosen des Wasserfalls nicht zu überhören ist. Hin und wieder fegt eine Böe in die Gischt, das Wasser stiebt erschrocken auseinander, und wenn die Sonnenstrahlen es jetzt im richtigen Winkel erwischen, spannt sich für ein, zwei Augenblicke ein Regenbogen über das Tal, beinahe surreal sieht das aus.[/vc_column_text][vc_empty_space][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“5498″ img_size=“full“ add_caption=“yes“][vc_empty_space][vc_single_image image=“5499″ img_size=“full“ add_caption=“yes“][vc_empty_space][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“5500″ img_size=“full“ add_caption=“yes“][vc_empty_space][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]
Der Nationalpark der Superlative
Diese Yosemite Falls sind mit 739 Metern die höchsten Wasserfälle des Kontinents – das passt zu einem Nationalpark der Superlative. 1500 Pflanzen- und 35 Baum-Arten sind hier heimisch, 85 Säugetierspezies, 150 Vogelarten. Und dann die schiere Ausdehnung! In seine 3000 Quadratkilometer könnte man locker den US-Bundesstaat Rhode Island packen, oder drei Mal ganz Berlin. 95 Prozent der Parkfläche ist sogenannte „Wilderness“ – so werden in den USA Gebiete bezeichnet, die den höchsten Naturschutz genießen. Ironischerweise sind es ausgerechnet die übrigen fünf Prozent, die Yosemite auch zu einem Park mit Problemen machen. Nach Yosemite kommen mehr Menschen als in jeden anderen Park des Westens; im vergangenen Jahr waren es in der Hauptsaison zwischen April und September an manchen Tagen 25.000 Besucher. Glücklicherweise schaffen es die allermeisten wegen des Souvenirangebots, der Lunch Specials oder der eigenen Kurzatmigkeit aber nie über das Valley hinaus. Was im Umkehrschluss bedeutet: Wer Yosemite entdecken möchte, muss einfach sein Zentrum verlassen.[/vc_column_text][vc_empty_space][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Und – zum Beispiel – ins Reich der Mammutbäume gehen. Ganz frühmorgens, bevor die anderen anrücken. Die Sequoias in Yosemites Mariposa Grove sind bis zu dreitausend Jahre alt und die mächtigsten Lebewesen, die je auf diesem Planeten weilten, Wale und Dinosaurier eingeschlossen. Man schaut nach oben und kann es nicht fassen, also setzt man sich vorsichtig in ihren Schatten und denkt erst einmal an überhaupt nichts. Hoch oben fächern Äste und Nadeln die Sonne zu feinen Strahlen auf, in denen Bienen wie im Scheinwerferlicht einer Bühne hin- und hersummen. Warm ist es, auf der Haut, und tief drinnen auch.
Nach ein paar Minuten stellt sich ein Gefühl dafür ein, weshalb Kaliforniens Sequoias auch „Kathedralen der Sierra“ genannt werden – die Stille hier ist wie die in einem Tempel oder einer Kirche. Und so, wie man dort ehrfürchtig vor der Kunst der Baumeister und der möglichen Anwesenheit von etwas Höherem sitzt, sitzt man im Mariposa Grove in Ehrfurcht vor Größe, Alter und Würde der Natur. Für kostbare Minuten ist man ganz allein mit sich selbst und diesen Bäumen, die schon hier standen, als in Europa noch nicht einmal Rom gegründet war.[/vc_column_text][vc_empty_space][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]„Man kann Gott atmen sehen in diesem Park“, hat ein Wanderer in das Buch geschrieben, das im Visitor Center des Valleys ausliegt, „man muss nur losgehen und danach Ausschau halten.“. Oder lange genug an der einzigen Baustelle im Park warten. Der Bär, den die Bauarbeiterin nie gesehen hat, war nämlich ganz in der Nähe. Er lief keine hundert Meter weiter über die Straße, als wir weiterfahren konnten. Vor dem Panorama aus endlosen Wäldern und Bergen sah er fast unwirklich aus.[/vc_column_text][vc_empty_space][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“5502″ img_size=“full“ add_caption=“yes“][vc_empty_space][/vc_column][/vc_row]