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Sie ist die Veggie-Hauptstadt Europas, ein Paradies für „Ökos“ und in Sachen Elektromobiliät, Nachhaltigkeit und Umweltschutz in einem ständigen Wandel begriffen. Überall in der Stadt finden sich Restaurants mit vegetarischen und veganen Speisen, zudem Fair Fashion Stores und Märkte mit nachhaltig erzeugten Produkten. Einige dieser grünen Hotspots haben wir besucht.

Wir betreten den Raum durch eine Glastür mit der Aufschrift „Le Botaniste“ – der Botaniker. Ein goldener Kronleuchter gibt warmes Licht, die Decke ist mit Stuck verziert. In den Regalen hinter der Theke stehen braune, runde Flaschen, auf den Etiketten sind Bezeichnungen wie Aluminium Hydroxid oder Methylphenidat zu lesen. Trotzdem befinden wir uns nicht in einer Apotheke, sondern in einem Restaurant. Auf einem goldumrahmten Spiegel links vom Eingang steht in verschnörkelter Schrift „Food is the medicine“, das ist das Motto hier.

Im Le Botaniste gibt es ausschließlich auf Pflanzen basierende Speisen, also vegan. Meist sind es sogenannte Bowls, Gerichte, die ihr aus verschiedenen Zutaten selbst zusammenstellen könnt und die in Schüsseln gereicht werden. Da gibt es zum Beispiel Erbsen, Kimchi (fermentierter Chinakohl), Rotkohl, Hummus mit Karotten oder Roter Beete, Sommerrollen, Tofu und vieles mehr. Ihr könnt aber auch fertig zubereitetes Chili sin Carne oder andere warme Leckerbissen verspeisen. „Die Idee hinter unserem Restaurant ist, dass dich gesundes Essen gesund macht“, sagt Guusje, die Managerin. „Unsere Produkte sind alle nachhaltig produziert.“ Zudem versucht man, Plastik zu vermeiden.

Seit drei Jahren gibt es das Le Botaniste in der Hoornstraat. Die Klientel ist gemischt: „Egal ob ältere oder junge Menschen, ob Banker oder Handwerker, zu uns kommen alle, die einfach gutes Essen ohne irgendwelche Zusätze genießen und damit auch bewusst etwas für die Umwelt tun wollen“, sagt Gussje. Auch wir probieren natürlich kräftig: Es gibt Dreierlei Hummus, Oliven, marokkanische Karotten mit Knäckebrot und dazu veganes Sushi – und alles ist einfach nur äußerst lecker. 

Neben dem Le Botaniste achten viele weitere Restaurants in Gent auf Healthy Food, versuchen Plastikverpackungen zu vermeiden. Zudem haben sich zahlreiche Betriebe vor Ort der No Waste-Bewegung angeschlossen, versuchen also, möglichst wenig Müll zu produzieren und keine Lebensmittel wegzuwerfen. Außerdem sind viele Betriebe bei „Too good to go“ registriert: Diese Plattform sorgt dafür, dass man übrig gebliebenes Essen aus Restaurants oder von Hotel- oder Firmenbuffets zu einem kleinen Preis kaufen und kurz vor Laden- oder Geschäftsschluss abholen kann. So landen weniger Lebensmittel in der Tonne.

Seit 2009 schon hat Gent außerdem den Donnerstag zum „Veggie Day“ erklärt. In Kantinen, Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen kommt seither an diesem Tag kein Fleisch auf die Teller. Mittlerweile haben auch andere Städte den Veggie-Tag übernommen, wie zum Beispiel Bremen.  

 

Gesunde Sachen ohne Ende gibt’s auch im BEO Market in der Heilige-Geeststraat zwischen Sint-Niklaaskerk und Belfried. In der großen, dank Glaskuppel lichtdurchfluteten Halle findet ihr nachhaltig produzierte Säfte, Öle, Mehl, Tee, Schokolade, Hülsenfrüchte, Käse, Wurst, Obst, Gemüse und vieles mehr. Wenn möglich kommen die Sachen von Bauern und Betrieben aus dem nahen Umland, und vieles lässt sich auch ohne Verpackung kaufen. Dafür könnt ihr eigene Stoffbeutel oder Dosen mitbringen.

Hauptsächlich vegan geht’s im Restaurant des BEO Market zu. Es liegt direkt neben und, dank eine kleinen Empore, auch über der Markthalle. Helle Holzmöbel, viele grüne Pflanzen und das offene Glasdach erwecken den Eindruck, als würde man in einem Garten sitzen. Chef des Restaurants ist Styn, der sich hier seinen Traum von einem veganen Lokal erfüllt hat. „Ich war nicht immer Veganer“, erzählt er. „Ich habe früher auch Fleisch gegessen, bin dann erst Vegetarier und danach Veganer geworden. Heute gibt es für mich keinen Grund mehr, tierische Produkte zu mir zu nehmen. Es gibt so viele tolle Alternativen.“ So könnt ihr bei ihm Käse aus Reis oder Cashew-Nüssen oder die verschiedensten Tofu-Varianten probieren. Zudem gibt es frische Säfte und hausgemachte Limonaden.

Gent ist nicht nur in Sachen Lebensmittel, sondern auch im Bereich Umweltschutz vorbildlich. So hat die Stadt heute das größte verkehrsberuhigte Zentrum Europas, besitzt viele gut ausgebaute Radwege in und um die Stadt herum, und mit der CityCard könnt ihr euch an etlichen Stationen kostenlos ein Bike ausleihen. Auch zu Fuß lässt sich die Stadt prima erkunden, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten liegen nah beieinander. Wer es bequemer mag, kann ein Stück mit dem kleinen, elektrisch betriebenen Wandelbus fahren. Der pendelt stets auf der gleichen Strecke und ihr könnt ein- und aussteigen, wo immer ihr wollt. Zudem versuchen viele Hotels, Museen und Event-Veranstalter, möglichst bewusst mit Wasser und Energie umzugehen. So hat es die Stadt nach und nach geschafft, ihren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern.

Auch im Mode-Bereich müsst ihr nicht auf Nachhaltigkeit verzichten. Mieke De Winter und Thierry van Dort zum Beispiel verkaufen in ihrem jüngst eröffneten Fair Fashion Store MIEKE ausschließlich Textilien von Öko-Labeln. Mit ihren sogfältig ausgewählten Kleidungsstücken wollen die beiden zeigen, dass nachhaltige Mode nicht nur aus Wollsocken und Birkenstock-Sandalen besteht, sondern auch sehr stylisch sein kann. Oft sei die Qualität von Fair Fashion besser und langlebiger als die von schnell und auf Masse produzierter Kleidung, sagt Mieke. Und: „Die Philosophie unseres Ladens beherzigen wir natürlich auch privat und versuchen, bewusst zu leben. Wir schaffen das sicherlich nicht perfekt, aber es sind alles kleine Teile, die zusammen zu einer saubereren Welt beitragen.“

Wollt ihr noch mehr über das Öko-Leben in Gent erfahren? Dann könnt ihr an einer Eco Lifestyle Tour teilnehmen. Während der dreistündigen Führung besucht ihr faire Kaffeebars und Modeshops, kreative Werkstätten, Läden für natürliche Pflege und Produkte ohne Verpackung. Buchen könnt ihr die Touren hier. Und natürlich kommt ihr unterwegs auch an zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbei, wie diesen zum Beispiel:

Mehr zum Thema Öko-Tourismus in Gent gibt’s hier.